Für Provinz immer noch gut genug? -Abgelegte gescheiterte Bildungsministerin in neuen roten Schuhen kandidiert in Wolfsburg
Es ist noch gar nicht so lange her, da dachten viele an echter Bildung interessierte Niedersachsen, die Heister-Neumann muss weg. Und dann ging sie auch. Auch im Kabinett Wulff (damals noch niedersächsischer Ministerpräsident) war man froh, weiteren Schaden abwenden zu können, wenn die heftig wegen des Turbo-Abis umstrittene Ministerin das Amt aufgibt. Zuvor hatte man schon eine ziemlich unfähige Landwirtschaftsministerin aus den eigenen Reihen entlassen müssen und nun die nächste.
Offenbar sieht jedoch Heister-Neumann ihr Schaffensgebiet weiterhin in den gut dotierten politischen Ämtern der Union, tingelte durch die Lande. Niemand wollte sie in ein Amt heben oder bot ihr bis dato einen lukrativen Posten an, auch die Wirtschaft nicht. Und dann wurde es ruhig um Lisbeth. Und das war gut so.
Wenn da nicht ein kleine VW-Domäne gewesen wäre...
Heister-Neumann kandidiert nun - man staune - in Wolfsburg für das Amt des Oberbürgermeisters. Immer noch ganz die Alte, aber dafür neu - die roten Schuhe, die sie zu ihrem Markenzeichen machen möchte. Typisch CDU - um Inhalte geht es in Wolfsburg wenig, man setzt auf Gewohnheitswahl.
OB-Schnellecke (CDU) hat sich verständlicherweise dort aufgrund der Stadtwerke-Affäre vom Amt zurück gezogen. Der Weg ist geebnet für weitere gescheiterte politische Existenzen. Aber neue rote Schuhe werden's richten, gewiss!
Bilderbuch-Kandidatur?
Wahlkampfthema in Niedersachsen ist derzeit auch das Thema Bildung. Es geht immer noch um das leidige Turbo-Abi, das uns Heister-Neumann beschert hat, um überfüllte Unis, um die leidigen Studiengebühren, es geht um das immer noch währende alte dreigliedrige Schulsystem, das die CDU jetzt nur anders nennt, um die Schwierigkeiten der Niedersachsen-CDU den Elternwillen zu achten und Integrierte Gesamtschulen immense Hürden aufzuerlegen, es geht um schlechtes Abschneiden Niedersachsen in Bildungstests, es geht um Lehrermangel, um zu große Klassen, um Unterrichtsausfälle, um fehlende Betreuungsplätze, fehlende warme Mahlzeiten an Ganztagsschulen und am Ende auch um das Althusmann-Plagiat, dem Nachfolger Heister-Neumanns, das uns das Wulff-Nachfolger-Kabinett McAllister beschert hat. Schon vergessen?
Und all das sollen neue rote Schuhe etwa richten?
Denn auf mehr machte die Kandidatin nicht aufmerksam.
Für Provinzpolitik gut genug!