Von Bränden, wo keine sind, von wasserscheuen Waschbären
und vom Bärenaufbinden - es muss um viel Geld gehen und daher um viel
Fantasie
(Versuch einer Klarstellung)
"Wer einen Brand löschen wolle, dürfe nicht die Feuerwehr behindern, sagte KSE-Geschäftsführer Andreas Eckert. Jede Stimmungsmache gegen Sanierungsarbeiten führe nur dazu, dass die Behörden Maßnahmen länger hinauszögerten und Risiken länger bestehen blieben."
Dies bedarf einer Richtigstellung. Wie jeder gut verfolgen kann, geht es (auch der BIBS) doch nicht darum, das Erprobungsverfahren, welches E&Z durchführen, generell mit Angstkampagnen zu belegen. Nein, exakt beim Thema bleiben - es geht darum, diese Tests nicht in Braunschweig oder Thune durchzuführen, weil deswegen die kontaminierte Asse-Lauge durch die Lande gekutscht werden muss und dann inmitten unserer Stadt weilt. Darum geht es, um nichts anderes.
Von daher ist hier eine verkürzte, fast lapidar wirkende Sprichwort-Sammlung mit hinkenden Vergleichen völlig fehl am Platze, nichts für mündige und aufmerksame Bürger und Bürgerinnen, die ein Recht auf eine detaillierte Information dazu haben und dieses Recht wahrnehmen wollen.
Es brennt doch (noch) gar nicht in Braunschweig, Herr Eckert!
(Klick mich)
Videoauftritt: Firma Eckert & Ziegler: "Bei uns ist natürlich viel Fantasie drin."
Wenn der Geschäftsführer einer seriös erscheinen wollenden Firma mit "Brand und Feuerwehreinsatz"-Vergleichen argumentieren muss, nur weil die Erprobung nicht in Braunschweig sondern möglichst in Nähe der radioaktiven Quelle stattfinden soll, dann wirkt das recht fantasievoll. Aber Herrn Eckerts Vergleich hinkt: Es brennt doch gar nicht dort, wo diese Firma als Feuerwehr helfen und einschreiten möchte. Das ist doch genau das Problem. Man möchte "als Feuerwehr" den "Brand" von der Asse nach Braunschweig transportieren und einen zweiten Brandherd riskieren, bevor man eine Probe macht, ob man ihn überhaupt zum Erlöschen bringen kann. Das ist logisch betrachtet doch wohl eher das Gegenteil von Feuerwehr.
Selbst Bürgermeisterin Mundlos (CDU) möchte Asse-Lauge vor Ort lassen
Selbst Frau Mundlos hat als verantwortliche Bezirksbürgermeistern festgestellt, dass es nichts brächte, die Lauge durch die Lande zu kutschen. Sie selbst weiß also, dass das ein unnötiges Gefahrenpotenzial bergen kann, darum weist sie darauf auch hin. Was sie dann aber im Umkehrschluss dazu treibt, doch den Firmen-Plänen einer Erprobung in unserer Stadt zu folgen, entbehrt jeder Logik, noch ist es schlüssig. Gerade weil sie kurz zuvor einen solchen Transport ad absurdum führt. Dennoch, viele Bürger möchten sich auf das Wort ihrer Bürgermeisterin ja verlassen können.
Biologie und Statistik sind nicht die Stärken von Herrn Eckert
"Objektiv berge jede Alleebaumreihe größere Gefahren als die Beteiligung der KSE an den Sanierungs- und Rückbaubemühungen." meinte Eckert. Mit diesem fast schon verdummenden Vergleich steht er auf der gleichen Stufe wie einige Politiker, die vor Fukushima die alltäglichen Verkehrsunfallsraten mit "AKW-Restrisiken" verglichen und uns stetig von "Sicherheit" gepredigt haben. Und sie hatten damals schon alle Unrecht! Jetzt kommt Herrn Eckert mit den gleichen Vergleichen um die Ecke.
Er vergisst bzw. will wohl vergessen machen, dass bei einem Verkehrsunfall oft nur die direkt Beteiligten zum Opfer fallen, nicht aber eine weiträumige Umgebung noch das Grund- oder Trinkwasser oder gar eine weitreichendere Kontamination verursacht wird. Für wie blöd hält er uns Braunschweiger denn, der Herr Eckert? Ein anderer könnte sich hier um Kopf und Kragen schwatzen, wie gut doch, dass er selbst der Chef ist!
Und deshalb auch noch nach "Waschbären" greifen zu müssen, als (dazu noch völlig falsches) Symbol, das verdeutlichen soll, die BIBS wolle sich beim Waschen nicht nass machen, zeigt ebenfalls nur, dass Herr Eckert als Chef (oder seine PR-Agentur) eines so verantwortungsvollen Gewerbes ziemlich kurzschlüssig denkt, übereilt handelt und am Ende zu falschen Lösungswegen kommt.
Ehre dem Waschbär, Ehre für die BIBS
Erfreulich: Für den Waschbären besteht momentan keine unmittelbare Bedrohung, weiß das Tierlexikon. Ein Waschbär hat nämlich nicht das Geringste dagegen, sich beim Waschen auch nass zu machen. Ein Waschbär nimmt vieles in die Hände und prüft es, bevor er es frisst. Kluges Tier! Soweit zum Naturverständnis des Firmenchefs einer Firma, die mit Natur und Strahlung tagtäglich zu tun hat.
Danksagung
"Hi Folks, thanks, Herr Eckert!"
Und einen Waschbären als Symbol zu bekommen, ist demzufolge sogar eine gewisse Ehre. Herrn Eckert oder KSE ist dafür im Nachhinein sogar zu danken. Zu danken auch für diese witzige Publicity zugunsten der BIBS. Im Forum hat sich dazu in zwei Tagen die Besucheranzahl sogar verdoppelt, was diese Firma als auch die BIBS nur um so bekannter macht. Für die BIBS gewiss auch eine unvorhergesehene Wahlkampfhilfe. Gratulation also an den Ratsherrn Peter Rosenbaum und seine Mitstreiter in der BIBS.
Natürlich möchte die BIBS, dass die Asse geräumt und der Atommüll sicher entsorgt aber nicht verbuddelt wird, dies belegen die Quellen in diesem Forum und auf der Fraktionsseite zur Genüge. Und natürlich fragt sie nach, ob denn der Test unbedingt nur in Braunschweig stattfinden kann und dazu die kontaminierte radioaktive Asse-Lauge alternativlos nach Braunschweig muss. Das ist völlig legitim, da nachzufragen. Damit geht die BIBS mit den Interessen vieler Braunschweiger Bürger und Bürgerinnen konform.
Bäraufbinden?
Wieso verhalten sich die Firma und Herr Eckert nicht transparenter und nicht kommunikativer? Wenn so eine weltweit agierende Firma wie E&Z mit so vielen Niederlassungen oder die Firma KSE so unflexibel ist, selbst vor Ort (Asse) tätig zu werden, um diese simplen 100 Liter zu testen, dann fragt sich am Ende doch jeder, wer denn hier wohl derjenige ist, der sich nicht nass machen möchte, der sich das Geschäft sichern möchte, geht ja schließlich um eine Menge Geld, aber sich nicht nach der Asse hin bewegen möchte und dort ein Testlabor einzurichten? Wieviel Liter Laugen-Durchlauf muss eine solche Anlage denn haben, um ein Ergebnis der Erprobung vorlegen zu können? Wie groß muss deshalb die Anlage denn sein? Wäre der Test auch bei der Asse möglich? Darüber wurde kein einziges Wort verlautbar. Und deshalb kommen auch die Fragen der Bürger und der BIBS völlig zurecht.
Weshalb muss ausgerechnet unsere Stadt Asselaugen aufnehmen, damit Herrn Eckerts Geschäftsinteressen damit evt. kostengünstiger abgewickelt werden können? Dafür gibt es doch schon Steuergelder und Subventionen, die den Firmen zufließen, um Erprobungen durchzuführen. Also muss man auch gelegentlich Investitionen tätigen, um Gewinne zu machen. Die Risiken aber sollen hier die Bürger und Anlieger weitestgehend alleine tragen. Warum muss das in Braunschweig erfolgen und nicht bei der Asse oder in den anderen zahlreichen Niederlassungen dieser Firma?
In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten sachlicheres Nachdenken.[/size]
Gruß
Helmhut