Verspätete witzige Presseerklärung des Oberbürgermeisters zum Ausgang der Landtagswahl
OB Hoffmann wurde offenbar kritisiert, sich zu lange nicht zum Wahlergebnis der Landtagswahl geäußert zu haben. Auch mir war aufgefallen, dass am gestrigen Morgen - also nachdem das Ergebnis bereits feststand und publik war, kein einziges Wort dazu geäußert hatte.
Diese
Presseerklärung - datiert auf den 21.01.2013
- konnte ich erst heute ausmachen, merkwürdig! Vermutlich hat ihm die Kritik dann doch Druck gemacht. Selbstverständlich hat sich ein OB über diese auch für Braunschweig wichtige Wahl zu äußern.
So nahm Hoffmann auch zu der Kritik wie folgt Stellung, "er habe sich nicht noch in der Wahlnacht geäußert", weil er "zu den altmodischen Menschen" gehöre," die sich zu Ergebnissen erst dann äußern, wenn sie feststehen und habe es immer für absurd gehalten, wenn schon ab 18.00 Uhr alle möglichen Politiker schlau Ergebnisse analysieren, die dann um 23.00 Uhr gar nicht mehr existieren“. Dazu zieht er auch noch den alten Adenauer hinzu, was wenig hilft, wenn am Montagmorgen immer noch keine PM erschienen ist, die Ergebnisse um 23.30 Uhr bereits feststanden. Da hätte es doch Montagmorgen spätestens in die Verteiler gehört das Statement unseres OB. Stattdessen waren im presseservice Baumfällungen und Infoveranstaltungen zur Twete-Sanierung zu finden.
Fragt sich, ob die PM rückdatiert wurde, um den Schein zu wahren.
In der PM hat er seinem bisherigen Hannoveraner Kollegen Stephan Weil zum Wahlerfolg gratuliert und für den Fall seiner Wahl zum Ministerpräsidenten eine "weiterhin gute Zusammenarbeit angeboten", vor allem hinsichtlich der eigenen OB-Idee zur Metropolregion. Er sieht in Weils Wahl "eine nützliche Grundlage". Auch über das "drängende Anliegen einer notwendigen Gebiets- und Verwaltungsreform" sowie die "Stärkung der Braunschweigischen Landessparkasse" soll mit Weil zu sprechen sein.
Dem scheidenden Ministerpräsidenten McAllister dankte er auch, "zollte" ihm persönlich menschlichen Respekt vor seinem großartigen Einsatz und "der gefassten Haltung" in der Niederlage.
Gerade berichten die Medien, wie diese "gefasste Haltung" tatsächlich vonstatten ging. Es ist von Flucht, von fehlenden Grußwort und Statements (siehe vorhergehender Beitrag) und nun auch noch von
minutenlangem Heulen
die Rede. Gefasst? - Wenn das eine gefasste Haltung beim Verlieren einer Wahl ist, dann mag das ja bei der Union als gefasst gelten, Rückgrat und Verliererqualitäten haben gehen bei gefestigten Persönlichkeiten m.E. anders vonstatten.
In Bezug auf die Zweitstimmen findet Hoffmann es „witzig“, wie jetzt das FDP-Ergebnis als ein Erfolg deren glänzender Arbeit und die CDU-Einbußen als „schreckliche CDU-Verluste“ gewertet würden.
Witzig ist das weniger, vor allem nicht für seine CDU, die jetzt beklagt, das BigMac wohl doch einem argen Fehler und einer Fehleinschätzung unterlegen ist, was sein Aufruf zur FDP-Zweitstimmenkampagne angeht. Das ist eher bitter und politisch schädigende Arbeit, die da gemacht wurde.
Witzig ist es allerdings nur, dass jetzt die gerettete FDP von Leihstimmen immer noch nichts wissen und allen Zuwachs allein auf "ihre Erfolge" zuschreiben möchte. Da finde ich nun wiederum sehr witzig, wenn sich darüber nun die CDU-Kollegen öffentlich immens ärgern...
schmunzelt
Ulensp!egel